Alternativrouten zur B96

Für Fahrräder ist ein Abschnitt der Bundesstraße B96, nämlich Tempelhofer und Mariendorfer Damm zwischen Alt-Tempelhof und Alt-Mariendorf, eine Gefahrenroute. Wir suchen nach Alternativen dazu, schlagen Lösungen vor und haben eine zweite Diskussionsrunde veranstaltet, mit der Politik. Hier haben wir alle beteiligten Verbände und Bürger dazu eingeladen und stellen jetzt die Ergebnisse vor.

Einladung zur Info-Veranstaltung

Alternativrouten zur B96

Stau des Tempelhofer Damms im Gegensatz zu grünen Radwegen

Wie radelt Ihr zwischen Alt-Mariendorf und Alt-Tempelhof?

Auf dem Fahrrad findet man auf dem Mariendorfer und Tempelhofer Damm (B96) keine Radverkehrseinrichtungen und hat auf der Fahrbahn deshalb ein großes Unsicherheitsgefühl – zu Recht: Wir werden von Lärm, Feinstaub und der Rücksichtslosigkeit von Autofahrern bedroht. Das hat auf dieser Straße schon zu Toten und Verletzten geführt.

Jetzt fordern wir die Politik!

Die Politik ist für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer verantwortlich, ob mit dem Rad, zu Fuß, ob jünger oder älter – alle haben unterschiedliche Anforderungen an den Verkehr. Und der Radverkehr wird weiter anwachsen.

Es gab bereits Anträge des Kinder- und Jugendparlaments und der Seniorenvertretung dazu, Beschlüsse der BVV sowie die Vorgaben der Berliner Radverkehrsstrategie, ohne dass eine durchgehende Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer existiert.

Wir, die ADFC-Stadtteilgruppe Tempelhof mit Unterstützung von BUND und grüne Radler Berlin, haben gemeinsam mit Euch Lösungen gefunden, um auf dem Fahrrad den Gefahren des Tempelhofer und Mariendorfer Dammes zu entgehen. Dazu haben wir Routen durch Nebenstraßen oder Grünanlagen in geringer Entfernung zur B96 vorgeschlagen. Die Anbindung von Schulen, öffentlichen Einrichtungen und Geschäften spielt dabei eine wichtige Rolle.

Info-Veranstaltung mit DiskussionLageplan des Bungalow

am Donnerstag 23.06.2016 um 17 Uhr

Vortrag, Diskussion und Befahrung

Treffpunkt: Jugendfreizeitheim BUNGALOW

Mariendorfer Damm 117, 12109 Berlin

Ergebnisse und Antworten der Parteien

Die Stadtteilgruppe Tempelhof des ADFC und der BUND haben am 23.6.2016 einige Alternativrouten zur B96 dargestellt und die westliche Umgehung über Blumenthalstraße – Werderstraße – Machonstraße -Richterstraße herausgegriffen, die am sinnvollsten erscheint, weil sie sich nur 200 m vom Tempelhofer Damm und Mariendorfer Damm entfernt befindet und in Teilen schon zum bezirklichen Routennetz gehört. Die genaue Beschreibung ist auf der Internetseite der Initiative zu sehen: http://berlin-b96.de/index.php/unser-konzept/

Wichtig war den Verbänden, dass nach jahrelangen Diskussionen nun zügig die Umsetzung einer sicheren Route für Radfahrer in Angriff genommen werden kann. Alle anwesenden Parteien unterstützen die vorgestellte Kombiroute und werden sich dafür in ihren Fraktionen, sowie nach den Wahlen in der BVV für die Umsetzung einsetzen.

Bei einer gemeinsamen Befahrung haben sich alle vier Vertreter der Parteien ein Bild der Route gemacht.

Folgende Fragen wurden mit den anwesenden Bezirkspolitikern der CDU, SPD und Bündnis90/Grüne diskutiert.

  • Wie wollen die Parteien die Asphaltierung der Straßenabschnitte mit Kopfsteinpflaster (ca. 650 m) beschleunigen?

Alle Parteien wollen die Asphaltierung unterstützen, allerdings sieht Herr Rimmler von der CDU vor allem bauliche Schwierigkeiten und setzt das Einverständnis der Anwohner voraus, während Jörn Oltmann von den Grünen die Finanzierung Sorgen macht. Reinhard Janke und Christoph Götz von der SPD unterstützen die Asphaltierung und die Ausweisung als Fahrradstraße und sehen keine Probleme bei der Finanzierung durch den entsprechenden Fahrradtitel des Senats. Die SPD bereitet einen Prüfantrag für einen Steg über den Teltowkanal vor (direkte Verbindung von Tempelhof nach Mariendorf).

  • Wie können die Parteien mit der Verkehrslenkung Berlin eine Fahrradspur auf den Teilen des Tempelhofer und Mariendorfer Dammes und der Alarich- und Rathausstraße durchsetzen, die zur Überquerung des Teltowkanals und zum Anschluss an Alt-Mariendorf nötig sind?

Keine Partei möchte auf der gesamten B96 die Flächen zum Parken der PKWs aufgeben, aber alle sind zuversichtlich, auf den minimal nötigen Anteilen der Hauptstraßen Fahrradspuren einzurichten. Der Entfall einer begrenzten Zahl von Stellplätzen an der Rathausstraße und am Mariendorfer Damm fällt in die Entscheidung des Bezirks und wird von allen Beteiligten für vertretbar gehalten.

  • Wie wollen die Parteien die Durchfahrten durch die Grünflächen regeln?

Auf den geringen vorgestellten Abschnitten der westlichen Umfahrung (Bosepark und nördlich Alt-Mariendorf) sehen SPD und Jörn Oltmann von den Grünen keine Hindernisse, Herr Rimmler von der CDU will sich für getrennt markierte Radwege dort einsetzen und hält ansonsten eine Öffnung des Volkspark Mariendorf (östliche Umfahrung) für ausgeschlossen.