Geisterräder 2015

ADFC stellt Geisterräder in Berlin auf und lud zum Presse- und Fototermin ein. Zehn weiße Fahrräder erinnern an tödlich verunglückte Radfahrer im Jahr 2014

Hintergrund der Aktion sind die tödlichen und schweren Verkehrsunfälle mit Radfahrern. Hauptursache von Radunfällen sind dabei Fehler beim Abbiegen von Kraftfahrern. Im Jahr 2014 haben die Abbiegeunfälle sogar um 15 % auf 1.595 zugenommen. Die Etappen-Ziele des Senats, mit Hilfe der Verkehrssicherheitsarbeit die Zahl der im Berliner Straßenverkehr Getöteten um 40 % und die der Verletzten um 30 % (bis 2025) zu senken, wurden wieder nicht erreicht.

„Der ADFC Berlin hat die Unfälle mit Radfahrerbeteiligung in der Stadt eingehend untersucht, auch um Rückschlüsse für mehr Verkehrssicherheit zu gewinnen“, sagt Bernd Zanke, Experte für Verkehrssicherheit im Vorstand des ADFC Berlin. Die polizeilichen Unfallstatistiken wurden ausgewertet, Gutachten und Gerichtsurteile zu Radunfällen analysiert. „Wir haben nun beides, Überblick und Detailkenntnis. Fazit: Bereits ein Sonderbericht der Berliner Polizei zu Radunfällen aus dem Jahr 1987 zeigt im Wesentlichen das gleiche Unfallgeschehen wie 2014. Bei den intensiven Bemühungen aller Akteure der Verkehrssicherheit ist das nicht zu akzeptieren“, so Zanke weiter.

„Der ADFC fordert den Senat auf, aktiv zu handeln“, sagt die Landesvorsitzende des ADFC Berlin, Eva-Maria Scheel. „Es müssen mehr Mittel und mehr Personal bereitgestellt werden, um Gefahrenstellen umzubauen. Außerdem muss der Lkw-Verkehr besser kontrolliert werden, hier insbesondere die korrekte Einstellung und Nutzung von Spiegeln.“