5 Verkehrstote in 14 Tagen: Protest vor dem Roten Rathaus am Samstag, 21.12.
Fünf Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren, wurden innerhalb von nur 14 Tagen in Berlin von Autofahrenden getötet. Der ADFC ruft mit anderen Verbänden zum Protest auf.
Samstag, 21. Dezember, 15:30 Uhr
Rotes Rathaus, Haupteingang (Rathausstraße)
Medienberichte: RBB Abendschau vom 21.12. (Video verfügbar bis 29.12.2019) Tagesspiegel
33 von bisher 41 Verkehrstoten seit Jahresbeginn in Berlin waren zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Es trifft also meistens die ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen, oft sind es Senior*innen. Die 69-jährige Radfahrerin war der vierte Mensch, der innerhalb von 10 Tagen in Berlin zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs war und von Autofahrer*innen getötet wurde. Ein Rückblick:
- Am 6. Dezember wurde in Zehlendorf eine 73-jährige Fußgängerin, die bei Grün die Argentinische Allee überquerte, von einer abbiegenden Autofahrerin überfahren.
- Am 11. Dezember kam eine 69-jährige Radfahrerin ums Leben. Laut Polizei überfuhr ein Autofahrer eine rote Ampel und erfasste sie mit hoher Geschwindigkeit.
- Am 14. Dezember starb eine 76-jährige Fußgängerin im Krankenhaus, die am 6. Dezember in Lankwitz von einem abbiegenden Autofahrer angefahren worden war, als sie bei Grün die Paul-Schneider-Straße überquerte.
- Am 15. Dezember wurde in Lichtenberg ein 51-jähriger Fußgänger, der die Landsberger Allee in Höhe Ferdinand-Schultze-Straße neben einer Fußgängerfurt überquerte, von einem Auto erfasst, dessen Fahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit fuhr und mutmaßlich unter Alkoholeinfluss stand.
- Am 17. Dezember wurde erneut auf der Landsberger Allee ein 74-jähriger Mann überfahren und getötet, als er vom Mittelstreifen aus die Fahrbahn überqueren wollte.
Einmal mehr ist klar: Die Politik darf den Blutzoll unseres Straßenverkehrs nicht einfach weiter akzeptieren. Verkehrssicherheit ist keine Zauberei, sondern eine Frage politischer Entscheidungen. Ob es um Ampelschaltungen, Tempolimits oder Flächenverteilung geht: Möglichst viele Kfz möglichst schnell durch die Stadt zu schleusen, hat in Berlin fast immer Priorität vor dem Schutz von Menschenleben.
Gemeinsam mit den Verkehrsverbänden VCD, FUSS und Changing Cities tragen wir unsere Wut und unseren Protest vor das Rote Rathaus und fordern alle Berlinerinnen und Berliner auf, uns zu unterstützen!
Hier kompakt die Info zu den Protestaktionen der kommenden Tage:
ADFC Berlin, FUSS, VCD und Changing Cities halten eine Mahnwache für den am 15.12. getöteten Fußgänger am Unfallort ab: Donnerstag, den 19. Dezember, 17:30 Uhr, Landsberger Allee / Ecke Ferdinand-Schultze-Straße (nördliche Fahrbahn)
Eine Mahnwache für den am 17.12. getöteten Fußgänger schließt sich in unmittelbarer Nähe an: Donnerstag, den 19. Dezember, 18:15 Uhr, Landsberger Allee / zwischen Weißenseer Weg und Vulkanstr. (südliche Fahrbahn)
Mittlerweile vier tote Fußgänger*innen und eine getötete Radfahrerin in 14 Tagen:
Zentrale Protestaktion
Samstag, 21. Dezember, 15:30 Uhr, Rotes Rathaus, Haupteingang (Rathausstraße)
Am Samstag, den 21. Dezember wird es gegen 14 Uhr ein kleines Gedenken für die in Steglitz-Zehlendorf an den Folgen einer Kollision verstorbene Fußgängerin geben. Paul-Schneider-Straße / Ecke Mühlenstraße. Von dort fahren die Aktiven gemeinsam zum Roten Rathaus (s.o.).