Attraktives Fraenkelufer für alle – Nichts tun ist keine Lösung

Um das Kreuzberger Fraenkelufer, einen etwa 250 Meter langen Abschnitt nordwestlich der Admiralbrücke, streiten sich seit Jahren eine Anwohnerinitiative und der Bezirk. Der Konflikt um die Neugestaltung des Ufers führte zu einem Bürgerentscheid. Der ADFC Berlin empfahl, für die Veränderung des Ufers zu stimmen.

Der aktuelle Uferweg ist schmal und in schlechtem Zustand. Im Sommer kommen sich Fußgänger und Radfahrer in die Quere. Außerdem ist er für Rollstuhlfahrer kaum benutzbar, für ältere Menschen bei Nässe gefährlich. Ein durchgängiger, attraktiver und breiterer Fuß- und Radweg entlang des Landwehrkanals ist ein übergreifendes städtebauliches Ziel, das über den reinen Anwohnerinteressen steht. Alle wahlberechtigten Bürger des Bezirks konnten sich am 27.11.2016 entscheiden zwischen der Forderung der Anwohner – „keine Veränderung“ – und der Forderung des Bezirks – „Neugestaltung des Fuß- und Radwegs entlang des Landwehrkanals“.

Der ADFC begrüßt das Engagement vieler Anwohner des Fraenkelufers für ihre Straße. Dennoch ist das Fraenkelufer nicht der Vorgarten der Anwohner, deshalb kann es nicht nur um deren Einzelinteressen gehen. Aufgrund der Lage direkt am Landwehrkanal ist der Abschnitt ein wichtiger Naherholungsraum für die Bewohner des Quartiers und für Besucher. Der ADFC Berlin und die Stadtteilgruppe Friedrichshain-Kreuzberg hoffen daher auf ein Abstimmungsergebnis, das nicht Stillstand bedeutet. Es kann den Weg bereiten für eine erneute, konstruktive und ergebnisorientierte Beteiligungsrunde für ein zukunftsfähiges, attraktives Fraenkelufer für alle.

„Die Planungen des Bezirks gehen in die richtige Richtung, allerdings sehen wir auch dort noch Nachbesserungsbedarf“, so Tim Lehmann. „Beispielsweise gäbe es deutlich bessere Lösungen für Langzeitparken als in der aktuellen Planung, sowohl was die Bedürfnisse von Parkplatzsuchenden betrifft als auch die Aufenthaltsqualität entlang der Straße“.