Geschichten um das Radfahren in Berlin

Sammlung historischer Informationen zum Radfahren in Berlin
(ergänzt um Rahmendaten zum Radfahren außerhalb Berlins)

1817 Erfindung des Laufrades, des Vorgängers des Fahrrades

1867 Erfindung des Dynamos

16.04.1877 Hermann Martens wird geboren. Der Radsportler gewann bei den Olympischen Spielen in London 1908 als Berliner Verteter in der deutschen Olympiamannschaft die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

13.10.1880 Bruno Goetze wird geboren. Der Radsportler gewann bei den Olympischen Spielen in London 1908 als Berliner Teilnehmer im deutschen Aufgebot die Silbermedaille in der 4.000-m-Mannschaftsverfolgung.

17.08.1886 Nach Beendigung des Radfahrerkongresses verlassen viele Gäste wieder die Stadt. Die Radfahrer mussten ihre »Maschinen durch die schönen, asphaltierten Straßen nach den Bahnhöfen schieben«, was zu Unmut gegenüber den Berlinern führte. [Damals war es noch nicht erlaubt, auf Berliner Straßen, Rad zu fahren.]

14.05.1888 An der Ecke König- und Heiligegeiststraße (Mitte) ereignet sich die erste Karambolage zwischen einem Dreirad und einer Droschke in Berlin. Die Presse sprach von einer »Premiere«.

29.05.1888 Das erste Dreirad wird gestohlen. Opfer wurde »ein armer Stadtreisender«. Der Dieb hatte das Rad entwendet, als der Besitzer gerade ein Metallwarengeschäft in der Prinzenstraße (Kreuzberg) betreten hatte.

10.06.1888 Im Lustgarten (Mitte) wird ein großer Radfahrer-Korso eröffnet. Zwei- und Dreiradfahrer und -fahrerinnen begeisterten mit ihrem Können Hunderte Zuschauer.

17.08.1891 Als Glanzpunkt aller Veranstaltungen zum 6. Kongress der Allgemeinen Radfahrer-Union findet ein großes »Konkurrenz-Kunstfahren« statt.

22.08.1891 Das Fahrradfahren auf den Berliner Straßen wird erlaubt. Ausnahmen bildeten die Straße Unter den Linden und die Friedrichstraße (Mitte).

01.05.1893 Das Fahrradfahren wird auf allen Straßen Berlins ohne Ausnahme erlaubt.

30.07.1896 Der Deutsche Rennfahrerverband (Radrennfahrer) wird in Berlin gegründet.

1896 Das Radrennen »Rund um Berlin« wird das erste Mal ausgerichtet. Die erste Auflage dieses mittlerweile ältesten deutschen Radrennens hat Gustav Gräben für sich entschieden.

12.05.1897 Der Radsportverein »Möwe Britz« wird von sieben honorigen Britzern im Bethge’schen Lokal an der Chausseestraße, dem heutigen Britzer Damm (Neukölln), gegründet.

05.07.1898 Patent auf eine zusammenlegbare Fahrradlaterne, erfunden von Walter Kammann: http://www.luise-berlin.de/bms/bmstext/9804novb.htm

07.05.1899 Bei dem Hundert-Kilometer-Rennen um das goldene Rad in Friedenau fährt Walters (London) als Erster durchs Ziel. Er legte die Strecke in zwei Stunden sieben Minuten 27 Sekunden zurück und stellte damit einen neuen Rekord auf.

23.07.1899 Bei einem Gewitter schlägt ein Blitz auf der Radfahrbahn »Nordpol«, Cauerstraße (Charlottenburg), in eine Menschenansammlung ein und trifft vier Personen – zwei waren sofort tot. Auf der Radfahrbahn hielten die polnischen Sportvereine ihr Gauturnfest ab.

30.07.1899 Auf der Rad-Rennbahn Treptow finden ab 16:00 Uhr fünf Rennen statt, darunter das Mehrsitzer-Vorgabefahren mit Fünf- und Dreisitzern, ein 15-km-Fahren mit Motor-Schrittmachern.

05.08.1899 In Spandau werden 258 Radfahrer, die das Verbot zur Benutzung des Fußgängerweges an der Eisenbahnbrücke über die Havel nicht beachteten, festgenommen und zur Zahlung von drei Mark verpflichtet. Das Verbot war nur unzureichend bekanntgemacht worden.

25.08.1899 Aus Charlottenburg wird berichtet, dass der Magistrat nach vielfachen Anregungen jetzt ernstlich gewillt ist, in einigen Straßen Radfahrwege anzulegen. Das Tiefbauamt hatte bereits den Auftrag, ein Projekt für die Schloßstraße u.a. auszuarbeiten.

10.12.1902 Eine »Heizvorrichtung für Fahrradlenkstangen«, eingereicht von den drei Berlinern Georg Riek, August Neumann und Friedrich Korn, wird patentiert.

17.07.1908 Die Mannschaft mit den Berliner Radsportlern Bruno Goetze und Hermann Martens gewinnt bei den Olympischen Spielen in London im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen die Silbermedaille.

28.02.1909 Auf der aus Holz erbauten Radrennbahn in der Ausstellungshalle am Zoologischen Garten findet das Einweihungsrennen statt.

18.07.1909 Auf der Rennbahn im Botanischen Garten an der Potsdamer Straße (Schöneberg), dem späteren Kleistpark, kommt ein Schrittmacher-Motorrad von der Bahn ab und gerät ins Publikum. Bei der nachfolgenden Explosion starben sieben Menschen, 21 wurden verletzt.

24.03.1911 Um 24:00 Uhr erfolgt der Start zum ersten Sechstagerennen im Sportpalast. Den Startschuss gab Hans Wassmann, Schauspieler vom Deutschen Theater. Den Rennen der ersten Nacht schauten bis zu 6.000 Besucher zu. Es war das 3. Berliner Sechstagerennen.

30.03.1911 Die Radrennfahrer Walter Rütt/John Stol (Deutschland/Niederlande) gewinnen im Sportpalast das 3. Berliner Sechstagerennen vor Mac Farland/Moran (USA) und Brocco/Schilling (Frankreich/Niederlande). Sie legten 3.406,05 km zurück.

19.11.1911 Fritz Hoffmann gewinnt im Rahmen der Internationalen Radrennen im Berliner Sportpalast ein Prämienfahren über 90 Runden vor Rudel und Sonntag. Das Verfolgungsrennen um die »Goldene Armbinde« gewann der Moskauer Michel Beutler vor dem Dänen Kjeldsen.

25.11.1911 Den »Großen Preis des Winter-Velodroms« im Berliner Sportpalast (Schöneberg) gewinnt John Stol (Niederlande) vor Hoffmann und Schilling.

02.12.1911 Ab 20:30 Uhr beginnt im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das »25 Stunden-Rennen«. Bei dem zweitägigen Rennen kam es zu einem Massensturz und mehreren Einzelstürzen, wobei sich Hoffmann die rechte Schulterkapsel einriss.

04.03.1914 Um 24:00 Uhr beginnt im Sportpalast (Schöneberg) das 7. Berliner Sechstagerennen, 16 Paare waren am Start. Den Startschuss gab der ehemalige Radrennfahrer August Lehr.

24.01.1915 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) beginnt das erste Radsport-Wohltätigkeitsrennen zugunsten von Kriegsopfern. Bis zum 10.04.1915 fanden 13 dieser Wohltätigkeitsrennen statt.

16.02.1919 Mit einem Radrenn-Abend beginnen im Berliner Sportpalast (Schöneberg) »40 Tage Sportpalast«. Neben Veranstaltungen im Radsport wurden auch Wettbewerbe im Boxen, in der Leicht- und Schwerathletik sowie Tanz- und Gesangsaufführungen durchgeführt.

14.03.1919 Im Rahmen der Veranstaltungsserie »40 Tage Sportpalast« finden im Berliner Sportpalast Radrennen und Ringkämpfe statt. Im Ringen um die Deutsche Meisterschaft besiegte Hans Schwarz (München) Georg Strenge (Berlin) nach knapp einer Stunde.

22.11.1919 Die Deutsche Radfahrer-Union wird in Berlin gegründet.

04.04.1920 Der Bund Deutscher Radfahrer (Leipzig) initiiert die Radfernfahrt Berlin – Leipzig über 160 km, die dann jährlich ausgetragen werden sollte. Sieger bei den Amateuren wurde Otto Papenfuß (Germania Berlin) in 5:25:00 Stunden.

02.05.1920 Beim Motorradrennen auf der Olympiapark-Radrennbahn, das der Motorrad-Club Berlin A.D.A.C. veranstaltete, verünglückt der Düsseldorfer Fr. Birkhahn tödlich.

02.05.1920 Auf der Treptower Radrennbahn gewinnt Lewanow das Stundenrennen hinter Motoren.

24.09.1921 Auf der AVUS findet das erste Automobilrennen statt. Der Sieger Fritz von Opel erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 130 km/h.

28.01.1922 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet das 1. Hallenfest des BDR (Bund deutscher Radfahrer e.V.) im Amateur-Radsport mit 14 Programmnummern statt.

19.03.1922 Im überfüllten Berliner Sportpalast findet das erste große Hallensportfest der Arbeitersportler statt. Bei den Endkämpfen und Sondervorführungen ab 19:00 Uhr nahmen Radfahrer, Leichtathleten, Wanderer, Turner, Ringer, Boxer und Jiu-Jitsu-Kämpfer teil.

25.11.1922 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Radrennen statt. Das Mannschaftsfahren gewannen Hahn/Oskar Tietz (Deutschland) vor Beets/Kolles (Niederlande) und Carli/Rizetto (Italien).

31.01.1923 Im Berliner Sportpalast wird während der Boxkämpfe für die »bedrängten Landsleute am Rhein und im Ruhrgebiet« gespendet. Bekannte Radrennfahrer, Boxer und Leichtathleten agierten als Spendensammler. Rund 16,5 Millionen Mark wurden gesammelt.

11.12.1923 Im Blauen Saal des Berliner Sportpalastes findet die Außerordentliche Generalversammlung des Verbandes Deutscher Radrennbahnen (VDR) statt. Thema war der Konflikt zwischen dem VDR, dem Deutschen Rennfahrer-Verband und dem Berufsstraßenfahrer-Verband.

30.12.1923 Im Berliner Sportpalast findet die erste Veranstaltung der Wintersaison mit Berufsradrennfahrern statt. Im vollbesetzten Haus herrschte eine begeisterte Stimmung. Die Fahrer fuhren ohne Lizenz, deshalb galten die Rennen offiziell als »wilde« Rennen.

06.12.1924 Im Berliner Sportpalast wird die Radrenn-Wintersaison eröffnet. Es nahmen auch Amateure teil. Während des Stunden-Mannschaftsfahrens stürzte Paul Meyer durch Reifenschaden. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und verstarb am 09.12.1924 im Krankenhaus.

09.12.1924 Der Radrennfahrer Paul Meyer stirbt im Krankenhaus in Berlin. Meyer war beim Stunden-Mannschaftsfahren am 06.12.1924 im Sportpalast (Schöneberg) durch einen Radschaden gestürzt und hatte eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.

27.01.1925 Eine Polizeiverordnung zum Kennzeichnen von Einbahnstraßen wird erlassen.

24.10.1926 Im Berliner Sportpalast wird die Wintersaison der Radrennen eröffnet. Erstmals erfolgten die Ankündigungen per Lautsprecher. Den Großen Preis des Sportpalastes, ein 50-km-Mannschaftsfahren nach Sechstageart, gewannen Koch/Fricke vor Tonani/de Martini.

21.10.1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Amateur-Radrennen statt. Die Bahnmeisterschaft von Berlin über 1.000 m gewann K. Käber (Semper Berlin).

08.08.1928 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Amateur-Radrennen statt. Das 100-km-Mannschaftsfahren gewannen Hahn/Siegel vor Balke/Graffunder und Bernhardt/Fliegel.

11.03.1933 Die Zahl der Radfahrer in Berlin beträgt etwa 450.000, teilt der Berliner Verein für Radfahrwege mit. Zählungen des Statistischen Amtes ergaben, dass von 1928 bis 1932 die Zahl der den Potsdamer Platz überquerenden Radfahrer um 2,7 % zugenommen hatte.

15.12.1933 Der Berliner Polizeipräsident weist die Beamten an, »verschärft gegen Fahrradbesitzer einzuschreiten, deren Räder bei Dunkelheit nicht ordnungsmäßig beleuchtet sind«. Bei Verstößen sollten die Fahrräder zwangsweise sichergestellt werden.

16.12.1933 Bei einer Razzia der Schutzpolizei auf Radfahrer werden 1.656 Räder sichergestellt. Den Rädern fehlten vorwiegend Beleuchtung und Rückstrahler.

03.03.1934 Das Berliner Schnellgericht verurteilt den 25-jährigen Melker Hans Wagner zu neun Monaten Gefängnis. Er hatte am 28.02.1934 ausgerechnet im Lichthof des Polizeipräsidiums ein Fahrrad gestohlen, das kurz zuvor ein SA-Mann dort abgestellt hatte.

11.08.1934 Die Zahl der in Berlin zugelassenen Autos überschreitet an diesem Tage die 100.000-Grenze. Ein Wagen erhielt die Autonummer »IA 100 001«.

03.10.1934 In den Abendstunden kontrolliert die Polizei verschärft Radfahrer und Pferdefuhrwerke auf Verkehrssicherheit. Gegen 443 Radfahrer und 51 Fuhrwerkslenker wurden Strafanzeigen erstattet. 394 Fahrräder wurden aus dem Verkehr gezogen.

18.02.1935 Der vorbestrafte Fahrraddieb Ewald B. wird vom Berliner Landgericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte einem Schüler das Rad gestohlen, war aber an einer roten Ampel vom Besitzer erwischt worden.

18.07.1935 Das Reichsverkehrsblatt veröffentlicht einen »letzten Warnungserlaß« an undisziplinierte Berliner Radfahrer. Angedroht wurden Maßnahmen, »die sich in erster Linie an den Geldbeuteln auswirken würden«.

04.09.1935 Bei einer Verkehrskontrolle unter Berliner Radfahrern ermittelt die Schutzpolizei 10.808 Verstöße. Es wurden 2.356 Strafanzeigen erstattet. 904 Räder wurden sichergestellt.

08.09.1935 Am Großen Stern wird ein 3 km langes Teilstück der rekonstruierten Charlottenburger Chaussee freigegeben. Die Straße war als Hauptverkehrsader zum Olympiastadion (Charlottenburg) gedacht. Sie erhielt auch Radwege.

21.09.1935 Bei einer Großrazzia der Berliner Polizei werden 9.635 Verkehrssünder unter den Radfahrern festgestellt. Es wurden 1.773 Strafanzeigen gestellt und 3.928 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen.

06.10.1935 Siegfried Köhler wird in Forst geboren. Der Berliner Radsportler gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

07.12.1935 In der am 29. November übergebenen Deutschlandhalle am Messedamm 26 (Charlottenburg) findet die erste Veranstaltung, ein Radrennen, statt. Die Halle entstand nach Entwürfen von Franz Orthmann, Vorsitzender der Deutschlandhalle AG, und Fritz Wiemer.

26.12.1935 Das erste Steherradrennen wird in der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) gestartet.

03.02.1936 Manfred Klieme wird in Berlin geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

15.02.1936 Die Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. Aus diesem Anlass wurde mitgeteilt, dass 1935 insgesamt 215.000 Autos verkauft wurden (1932 waren es 44.000 und 1934 rund 157.000).

25.02.1936 In Berlin tagt der Reichsverband der Automobil-Industrie. In seiner Begrüßungsrede forderte Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach angesichts der zunehmenden Verkehrsdichte und der Zahl getöteter Radfahrer den Bau von Radfahrwegen.

01.04.1936 Lothar Stäber wird in Erfurt geboren. Der Radsportler gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im Tandem. Stäber war Weltmeister 1960 im Tandem und Sprint.

10.01.1938 Jürgen Simon wird in Gera geboren. Der Radsportler gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im Tandem. Er war DDR-Meister im Tandem 1960.

29.04.1939 Peter Gröning wird in Berlin geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

01.01.1940 Bernd Barleben wird in Berlin geboren. Der Radsportler errang bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

07.07.1943 Jürgen Geschke wird in Berlin geboren. Der Radsportler des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Tandem, in Montreal 1976 die Bronzemedaille im 1.000-m-Fliegerrennen. Er war Tandem-Weltmeister 1969 und 1971.

29.10.1944 Der Radsportler Bruno Goetze stirbt. Goetze gewann bei den Olympischen Spielen in London 1908 die Silbermedaille in der 4.000-m-Mannschaftsverfolgung.

20.07.1945 Der Polizeipräsident dringt in einer Bekanntmachung darauf, wieder die Verkehrsregeln zu beachten. Dies galt insbesondere für Fußgänger und Fahrradfahrer, die offensichtlich mehrheitlich regellos die Fahrbahn benutzten.

07.08.1945 Das erste von drei Radrennen dieser Woche findet im Stadion Mitte statt. Es kamen weniger Zuschauer als erwartet, die aber ein spannendes Rennen sahen.

20.08.1945 In Wilmersdorf findet ein Straßen-Radrennen über 40 km statt. Sieger wurde Matysiak in 1:03:35 Stunden.

11.08.1946 In der Werner-Seelenbinder-Kampfbahn in Neukölln gehen die zweitägigen Bahnmeisterschaften der Berliner Berufsradfahrer – die ersten nach dem Zweiten Weltkrieg – zu Ende.

27.04.1947 Die traditionelle Radfernfahrt Berlin – Cottbus – Berlin wird erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder veranstaltet.

15.06.1947 Das Radrennen »Rund um Berlin« findet erstmals nach dem Krieg wieder statt.

24.07.1947 Heinz Richter wird in Schlegel bei Zittau geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. Er war in verschiedenen Disziplinen 13mal DDR-Meister.

19.10.1947 Ludwig Voggenreiter wird Deutscher Straßenmeister der Radprofis. Zweiter wurde der Münchner Singer und Dritter – und damit Berliner Meister – der Lokalmatador Otto Ziege.

29.12.1947 Thomas Huschke wird in Berlin geboren. Der Radsportler des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen, in Montreal 1976 die Bronzemedaille im 4.000-m-Einzelverfolgungsrennen.

23.05.1948 Im Werner-Seelenbinder-Stadion in Bezirk Neukölln wird eine Zement-Radrennbahn eröffnet.

15.07.1950 Uwe Unterwalder wird in Berlin geboren. Der Radsportler des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 und in Moskau 1980 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. Unterwalder war 1971 Vize-Weltmeister.

03.03.1951 Jürgen Schütze wird in Arnsdorf geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im 1.000-m-Zeitfahren. Schütze war DDR-Vizemeister 1970 und 1971.

30.03.1951 Klaus-Jürgen Grünke wird in Bad Lauchstädt geboren. Der Radsportler des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Goldmedaille im 1.000-m-Zeitfahren. In dieser Disziplin war er Weltmeister 1974 und 1975.

06.12.1951 Das Sechstagerennen endet in West-Berlin mit dem Sieg der französischen Radrennfahrer Carrara/Lapebie.

06.05.1952 Das Stadion im Berliner Sportpark (Exer«) ist erstmals Ziel einer Etappe der Internationalen Radfernfahrt für den Frieden (Course de la Paix, Friedensfahrt). Erster Berliner Etappensieger (Görlitz – Berlin) wurde der Österreicher Franz Deutsch.

09.09.1954 Zur Erleichterung des Personen- und Berufsverkehrs »an der Stadtgrenze von Groß-Berlin« geben die DDR-Behörden die Kontrollpunkte Neu-Buch, Birkenstein, Glienicke/Nordbahn, Dreilinden, Teltow-Seehof und Düppel für Fußgänger und Radfahrer frei.

11.05.1955 Bei der VII. Internationalen Radfernfahrt für den Frieden erringt mit dem Berliner Benno Funda erstmals ein deutscher Teilnehmer den Etappensieg in Berlin.

25.09.1955 In Weißensee wird die neu erbaute Radrennbahn, die 8.000 Zuschauern Platz bot, ihrer Bestimmung übergeben.

21.07.1959 Zur Kontrolle der Geschwindigkeitsbegrenzung setzt die Berliner Verkehrspolizei erstmals ein neues, mit einem Fotoapparat gekoppeltes mobiles Radargerät ein.

28.08.1959 Der als Fußgänger- und Radfahrweg rekonstruierte Krahmerweg (Steglitz) über den Teltowkanal wird von Bausenator Rolf Schwedler seiner Bestimmung übergeben. Er war die 68. nach dem Krieg in West-Berlin wiederhergerichtete Brücke.

07.02.1960 Michael Marx wird in Hamburg geboren. Der Radsportler des BRC Schüler Derby Berlin gewann bei den XXIII. Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 die Bronzemedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. In dieser Disziplin war er 1982 Weltmeister.

27.08.1960 Die Radsportler Jürgen Simon und Lothar Stäber gewinnen bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im Tandem. Simon war 1960 DDR-Meister im Tandem; Stäber war 1968 [?] Weltmeister im Tandem und Sprint.

29.08.1960 Manfred Klieme, Bernd Barleben und Peter Gröning, Radsportler des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

30.09.1962 Rolf Gölz wird in Bad Schussenried geboren. Der Radsportler des BRC Schüler Derby Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 in der 4.000-m-Einzelverfolgung die Silber-, im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen die Bronzemedaille.

04.03.1963 Im Westberliner Stadtgebiet werden die Motorrad-Gespanne der ADAC-Straßenwacht durch gelbe Volkswagen abgelöst. Der erste derartige für Unfälle und Pannen komplett ausgerüstete Pkw ging auf Tour.

25.05.1963 Die XVI. Internationale Radfernfahrt Prag – Warschau – (Ost-)Berlin (Friedensfahrt) endet im Walter-Ulbricht-Stadion an der Chausseestraße. Den Gesamtsieg in der Einzelwertung errang Klaus Ampler aus der DDR. Die Mannschaftswertung gewann das DDR-Team.

24.02.1969 Stefan Steinweg wird in Dortmund geboren. Der Radsportler bei Opel Schüler Derby Berlin errang bei den XXV. Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Goldmedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. Er gewann 1989 und 1990 das Berliner Sechstagerennen.

15.02.1970 Jens Fiedler wird in Dohna geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den XXV. Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Goldmedaille im Bahnsprint. 1991 war er Weltmeister in dieser Disziplin.

31.08.1972 Jürgen Schütze, Radsportler des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im 1.000-m-Zeitfahren. Schütze war DDR-Vizemeister 1970 und 1971.

04.09.1972 Die Berliner Radsportler Günther Schumacher, Heinz Richter vom SC Dynamo Berlin, Thomas Huschke und Uwe Unterwalder vom TSC Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

04.09.1972 Die Radsportler Jürgen Geschke, TSC Berlin, und Werner Otto, SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Tandem. In dieser Disziplin waren sie 1969 und 1971 Weltmeister.

08.09.1973 Auf der AVUS wird das ADAC-Motorrad-Rennen durchgeführt, nachdem sich der Veranstalter verpflichtet hatte, die Dauer-Schallgrenze von 90 Dezibel nicht zu überschreiten. Einwohner der Eichkamp-Siedlung hatten sich wegen der Lärmbelästigung beschwert.

13.11.1973 In der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird mit dem Abriss des traditionsreichen Sportpalastes begonnen. Die 1910 eröffnete Sportstätte war an eine Wohnungsbaugesellschaft verkauft worden, die an dieser Stelle den Bau einer Wohnsiedlung plante.

20.07.1976 Klaus-Jürgen Grünke, Radsportler des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Goldmedaille im 1.000-m-Zeitfahren. In dieser Disziplin war er Weltmeister 1974 und 1975.

22.07.1976 Thomas Huschke, Radsportler des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Bronzemedaille im 4.000-m-Einzelverfolgungsrennen.

24.07.1976 Die Berliner Radsportler Günther Schumacher und Peter Vonhof gewinnen bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Goldmedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

24.07.1976 Jürgen Geschke, Radsportler des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Bronzemedaille im 1.000-m-Fliegerrennen.

05.06.1977 1. Fahrradsternfahrt in West-Berlin

26.07.1980 Uwe Unterwalder, Radsportler des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Silbermedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

21.11.1982 Die Autobahn A24 zwischen Berlin-Heiligensee und Gudow (Richtung Hamburg) wird fertiggestellt. Bis Oktober 1982 konnten Radfahrende zwischen West-Berlin und dem Bundesgebiet auf der B5 (DDR-Bezeichnung F5: Berlin-Staaken – Nauen – Kyritz – Perleberg – Ludwigslust – Boizenburg – Lauenburg (Elbe)) mit dem Fahrrad dir DDR durchqueren. Dies wird nach Fertigstellung der A24 durch die DDR-Behörden untersagt. Vorher wurde es geduldet, dass die Radfahrenden im Sommerhalbjahr zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang mit dem Fahrrad die ca. 220 km lange Strecke zwischen Berlin-Staaken und Lauenburg (Elbe) auf der B5 befuhren. Trainierte Radfahrende benötigten dafür zwischen 9 und 12 Stunden.

23.05.1982 In der Karl-Marx-Allee findet die »35. Radfernfahrt für den Frieden« ihren Abschluss. Sieger in der Gesamteinzelwertung wurde Olaf Ludwig (DDR). Den ersten Platz in der Gesamtmannschaftswertung belegte die DDR-Vertretung.

14.06.1983 Gründung des ADFC Berlin e.V. als Gliederung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V.

03.08.1984 Rolf Gölz und Michael Marx, Radsportler des BRC Schüler Derby Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 die Bronzemedaille im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.

22.05.1985 Die 38. Internationale Radfernfahrt Prag – Moskau – Warschau – Berlin (Friedensfahrt) findet in Berlin ihren Abschluss.

18.05.1989 Für die gesamte AVUS wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h festgelegt. In den Abendstunden protestierten Hunderte von Motorrad- und Autofahrern.

06.06.1990 Im ausverkauften Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) spielt die Rockgruppe Rolling Stones vor 77.000 begeisterten Fans. Weitere Auftritte hatten die Rolling Stones am 13. und 14. August auf dem Gelände der Weißenseer Radrennbahn.

26.07.1992 Bernd Dittert, Radsportler des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Goldmedaille im 100-km-Mannschaftsfahren.

31.07.1992 Jens Fiedler, Radsportler des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Goldmedaille im Bahnsprint. 1991 war er Weltmeister im Bahnsprint.

31.07.1992 Die Mannschaft mit den Berliner Radsportlern Guido Fulst, SC Berlin, und Stefan Steinweg, Opel Schüler Derby Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen die Goldmedaille.

16.06.1993 Auf dem Gelände der ehemaligen Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) erfolgt der erste Spatenstich für die Olympia-Radsporthalle unter lautstarken Protesten von Olympia-Gegnern.

12.09.1995 Der Senat beschließt die Finanzierung eines 35 m langen Fußgängertunnels vom S-Bahnhof Landsberger Allee zur neuen Rad- und Schwimmsporthalle (Prenzlauer Berg). Der Tunnelbau wurde bereits im Januar 1997 zum Sechstagerennen kurzzeitig begehbar gemacht.

15.11.1995 Die Bezirksverordnetenversammlung Schöneberg beschließt den Abriss der Radrennbahn. Sie war eines der Sinnbilder für den Wiederaufbau im zerstörten Berlin. An gleicher Stelle sollte eine Mehrzweckhalle errichtet werden.

29.12.1995 Ein »Förderkreis der Freien Deutschen Jugend« wendet sich in einem Aufruf an alle Freunde einer antifaschistischen, demokratischen und linksoppositionellen Jugendbewegung. Zu den Erstunterzeichnern zählten u.a. Hans Modrow und Radweltmeister Täve Schur.

21.02.1996 Das mit 115 m Abstand zwischen seinen Stützen weltweit größte freitragende Stahldach der Radsporthalle an der Landsberger Allee (Prenzlauer Berg) ist fertiggestellt. Das Gewicht der Stahlkonstruktion beträgt 4.000 Tonnen.

25.03.1996 Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) treffen im Schloss Bellevue mit Bundespräsident Roman Herzog zusammen.

30.03.1996 Zu einer Radtour um die Welt startet der bayerische Extremsportler Hubert Schwarz vor dem Brandenburger Tor. Als erster Mensch wollte er in 80 Tagen um den Globus radeln.

07.04.1996 Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und die Grüne Liga rufen zu einer Rad-Demonstration auf. Traditionell trafen sich die Radler am ersten Sonntag des Monats vor dem Roten Rathaus.

09.06.1996 Mit einer großen Fahrradsternfahrt zum Tag der Umwelt demonstrieren Zehntausende für eine Änderung der Verkehrspolitik des Senats. Nach Angaben der Polizei wurden 20.000 Teilnehmer, nach Angaben der Veranstalter 50.000 Radler gezählt.

10.06.1996 Der Hohenschönhausener Bürgermeisterin Bärbel Grygier (parteilos, für die PDS) wird vor dem Bezirksamt das Fahrrad gestohlen. Sie hatte sich an der Aktion »Ohne Auto der Gesundheit zuliebe« beteiligt und für eine Woche ihre Fahrerlaubnis abgegeben.

07.07.1996 Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) veranstaltet einen Fahrrad-Korso. Unter dem Motto »Mehr Fahrräder für die Polizei« begaben sich etwa 40 Radler in Begleitung von radfahrenden Polizisten auf die Strecke vom Roten Rathaus bis zur Entlastungsstraße.

08.07.1996 Carsten Rönisch tritt seinen Dienst als »Walker« beim Berliner Kurierdienst »messenger« an und ist damit einer der ersten Fußkuriere Deutschlands. Es hatte sich gezeigt, dass auf kurzen Strecken in Berlin Fußgänger schneller waren als z.B. Fahrradkuriere.

04.08.1996 Mit einer Überraschung endet der Berlin-Man-Triathlon am Wannsee. Bei dem Mitteltriathlon in den Disziplinen 2-km-Schwimmen, 87-km-Radfahren und 20-km-Lauf siegte der Berliner Nachwuchsathlet Alexander Mügge und sicherte sich den Berliner Titel.

04.08.1996 Unter dem Motto »Rettet den Grenzweg!« demonstrieren rund 100 Radfahrer für den Erhalt dieses Weges, der einst zu den DDR-Grenzbefestigungen gehörte und rund um West-Berlin führte. Aufgerufen hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club.

27.08.1996 Der Senat beschließt ein Nutzungskonzept für die neuen Mehrzweckhallen in Prenzlauer Berg, darunter die Radsporthalle und die Max-Schmeling-Halle.

23.09.1996 Ein neuer Fahrradverleih wird an fünf zentralen Stellen in U- oder S-Bahn-Nähe eröffnet. Um »Bikecity« ins Leben zu rufen, haben das Landesarbeitsamt und das Land Berlin 2,6 Millionen Mark beigesteuert. Mehrere Sponsoren stifteten 200.000 Mark.

09.12.1996 Jugend- und Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) verkündet die Entscheidung einer Jury, wonach die neue Radsport-Arena in Prenzlauer Berg jetzt »Velodrom« und die benachbarte Dreifachsporthalle »Seelenbinder-Halle« heißt.

02.03.1997 250 Berliner Radler protestieren mit einem Fahrrad-Korso entlang der geplanten Trasse vom Lehrter Bahnhof (Tiergarten) bis zum Rathaus Spandau gegen den Bau der Magnetschwebebahn Transrapid.

23.03.1997 Jahn Schaffrath vom Radteam Berlin gewinnt das 110 km lange Rundstreckenrennen in Heiligensee. Am Auftakt der Straßenradsaison in Berlin nahmen 700 Fahrer teil. Bei den Frauen gewann die Olympia-Dritte Judith Arndt aus Frankfurt (Oder).

13.04.1997 Der 23-jährige André Korff vom Radteam Berlin gewinnt das Radsport-Traditionsrennen Berlin – Bad Freienwalde – Berlin nach 145 km vor dem Lausitzer Arne Hohenstein. Mit seinem Sieg wurde Korff zugleich Berliner Meister der Elitefahrer.

12.05.1997 Der Radsportverein »Möwe Britz« feiert sein 100. Jubiläum. Der Verein war am 12.05.1897 von sieben honorigen Britzern im Bethge’schen Lokal an der Chausseestraße, dem heutigen Britzer Damm (Neukölln), gegründet worden.

08.06.1997 Etwa 25.000 Radler demonstrieren mit einer Sternfahrt zum Brandenburger Tor für eine »lebenswerte Stadt« und gegen einen ausufernden Autoverkehr. Erstmals gehörte ihnen allein vorübergehend auch die AVUS.

10.06.1997 Eine 16-jährige Radfahrerin übersieht eine rote Radfahrerampel in der Mecklenburgischen Straße (Wilmersdorf) und rammt die Limousine von Bundeskanzler Helmut Kohl. Kohl befand sich auf dem Weg zum Flughafen Tempelhof. Das Mädchen wurde leicht verletzt.

11.06.1997 Vor dem Roten Rathaus (Mitte) beginnt die Radtour »tour des hommes 97«. Die Fahrradtour führte quer durch die Bundesrepublik und trat für Kinderrechte ein. In diesem Jahr sollte auf die Situation von Straßenkindern aufmerksam gemacht werden.

06.09.1997 Der Berliner Eric Zabel, vierfacher Etappensieger der Tour de France 1997, gewinnt im Schlussspurt den Klassiker »Rund um Berlin«. Die erste Auflage des ältesten deutschen Radrennens im Jahre 1896 hatte Gustav Gräben für sich entschieden.

10.09.1997 Der Berliner Eric Zabel gewinnt die 12. City Night auf dem Boulevard Unter den Linden vor 95.000 Zuschauern. An dem Straßenradrennen auf einem 80-km-Rundkurs nahm auch der Sieger der Tour de France 1997, Jan Ullrich, teil. Er belegte den vierten Platz.

23.09.1997 Bei einer Radfahrer-Kontrolle der Berliner Polizei werden in Tiergarten 78 Radler kontrolliert. Mit allen “Pedalrittern” mussten verkehrserzieherische Gespräche geführt werden. 21 Geldstrafen wurden kassiert und drei Anzeigen erstattet.

07.10.1997 Der Berliner Schüler Torsten Hiekmann gewinnt bei der Rad-Weltmeisterschaft in San Sebastian die Goldmedaille im Einzelzeitfahren der Junioren. Ihm zu Ehren erklang die Nationalhymne der ehemaligen DDR, begleitet von Pfiffen der deutschen Fans.

14.03.1998 Vierzig Radfahrer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) versammeln sich unter den Bögen des Brandenburger Tors und blockieren so kurzfristig den Autoverkehr, um gegen die Verdrängung des Radverkehrs in Berlins Mitte zu protestieren. [Damals wurde der Kfz-Verkehr noch durch das Brandenburger Tor geführt.]

17.03.1998 Die Fahrradstation in den Hackeschen Höfen (Rosenthaler Straße 40/41, Mitte) stellt ihr »Tourenprogramm 98« vor. Es enthielt aktuelle Angebote an geführten Tagestouren und Fahrradreisen in Berlin und Brandenburg.

11.04.1998 Im Märkischen Viertel (Reinickendorf) startet eine Radtour zur Osterquelle in Lübars. Das Wasser wurde verkauft und der Erlös der Apostel-Petrus-Gemeinde für ihre Jugendarbeit überlassen.

12.04.1998 Am Ostersonntag lädt die Fahrradstation in den Hackeschen Höfen (Mitte) zu einer »Bahnhofsgeschichtstour« ein. Zunächst ging es vom Bahnhof Lichtenberg mit dem Zug nach Zehdenick und von dort aus über Mildenberg bis zum Bahnhof Dannenwalde.

03.05.1998 Auf der AVUS (Wilmersdorf) finden die letzten offziellen Rennen statt. Mit der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft endete die Ära der traditionsreichen Rennstrecke, die 1921 in Betrieb genommen worden war.

23.05.1998 Im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude (Mitte) findet die Bundeshauptversammlung des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) statt. Verkehrsminister Matthias Wissmann kündigte an, dass rund um Berlin in den nächsten 12 Jahren 150 km Radweg ausgebaut werden.

07.06.1998 20.000 Radler nehmen an einer Sternfahrt unter dem Motto »Berlin fährt Rad« des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs und der Grünen Liga teil. In Berlin gab es derzeit rund 2,5 Millionen Fahrradfahrer.

24.07.1998 Der Förderverein für arbeitslose Jugendliche und vier andere Träger der Jugendarbeit in Mitte veranstalten im Sportpark Mitte (Chausseestraße 96) erstmals eine Fahrrad-Rallye. Die Veranstaltung gehörte zum Projekt »Leben lernen – Lernen leben«.

26.08.1998 Der 22-jährige Berliner Robert Bartko gewinnt bei den Weltmeisterschaften der Bahnradsportler in Bordeaux die Bronzemedaille in der 4.000-m-Einzelverfolgung.

06.01.1999 Die Senatsverkehrsverwaltung teilt mit, dass in Berlin 144 Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen freigegeben wurden. Zuvor waren alle 850 Einbahnstraßen der Stadt, in den maximal Tempo 30 erlaubt war, auf eine solche Eignung geprüft worden.

07.01.1999 Im Berliner Velodrom wird das 88. Berliner Sechstagerennen eröffnet. Rund 10.000 Zuschauer waren in die neue Radsporthalle an der Landsberger Allee (Prenzlauer Berg) gekommen, und jubelten am ersten Tag den 18 gestarteten Mannschaften zu.

17.04.1999 Mit einer Fahrradtour, Diskussionen und einem Festakt im Tacheles an der Oranienburger Straße in Mitte feiert die linksalternative Berliner »Tageszeitung« (taz) ihren 20. Geburtstag.

28.05.1999 Am Brandenburger Tor (Mitte) startet erstmals nach 17 Jahre wieder die Deutschland-Tour der Radprofis von Berlin nach Bonn. An der 1.265,4 km langen Tour beteiligten sich 18 Mannschaften aus verschiedenen europäischen Ländern.

04.06.2000 Zehntausende Radfahrer, Fußgänger und Inlineskater benutzen am ersten autofreien Sonntag die Straße des 17. Juni und die Straße Unter den Linden. Umwelt- und Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) hatte zum freiwilligen Verzicht auf Autos aufgerufen.

03.02.2001 Im tschechischen Tabor gewinnt die 26-jährige Hanka Kupfernagel aus Berlin auf dem 2,85-km-Rundkurs, nach 28:29 Minuten, in einem Start-Ziel-Sieg den Weltmeistertitel 2001 im Rad-Cross.

Die Daten stammen überwiegend von www.luise-berlin.de/kalender und aus einem privaten Archiv. Wenn Ihr markante Daten zum Radfahren in Berlin habt: sternfahrt@adfc-berlin.de.