Gefährliches Pflaster. Radunfälle 2018, 2019 und 2020 in Berlin-Reinickendorf

Radunfälle in Bln-Rdrf
Radunfälle in Bln-Reinickendorf

Radelnde sind einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt.
Im Gegensatz zum Auto hat ein Fahrrad keine Knautschzone. Radelnde tragen daher bei Unfällen häufig körperliche Verletzungen davon. Wie hoch das Verletzungsrisiko im Straßenverkehr für Radelnde ist, wird durch die Unfallstatistik eindrucksvoll belegt.

Glücklicherweise gab es in den Jahren 2018 und 2019 keinen tödlichen Radunfall im Bezirk Reinickendorf. Das heißt jedoch nicht, dass Radelnde in Reinickendorf sicher und unbehelligt auf den Straßen unterwegs sein können. Denn im Jahr 2020 wurden zwei Radelnde im Reinickendorfer Straßenverkehr so schwer verletzt, dass sie ihr Leben verloren. Wie die Unfallstatistiken 2018 [1] , 2019 [2] und 2020 [3] zeigen, ereigneten sich allein in Reinickendorf jährlich über 200 Radunfälle. Davon waren bei mehr als 30 Unfällen Schwerverletzte zu beklagen. Grund hierfür ist häufig die fehlende oder kaum gepflegte Infrastruktur.


Das klimafreundliche Verkehrsmittel Fahrrad zahlt einen hohen Tribut und wird von den politisch Verantwortlichen immer noch dem motorisierten Individualverkehr untergeordnet. Der volkswirtschaftliche Schaden, der dadurch entsteht, ist um ein Vielfaches höher, als der Ausbau sicherer Radwege kosten würde. Das Fahrrad kann zwar nicht alles ersetzen, aber es kann einen nennenswerten Beitrag zum Umweltschutz wie auch zur Verkehrsentlastung leisten, wenn eine sichere und bequeme Nutzung gewährleistet ist.Ein Umdenken bei den Entscheidungsträgern ist längst überfällig – oder muss es in Reinickendorf noch mehr tote Radelnde geben?

Radunfälle in Reinickendorf

Karten
Karte der Radunfälle 2018 Karte der Radunfälle 2019 Karte der Radunfälle 2020
2018 2019 2020

( Karten VERGRÖßERN: Mit linker Maustaste in die Karte klicken. )


Die Unfallkarten geben Hinweise, wo dringender Handlungsbedarf besteht. Viele unzulängliche Stellen sind seit Jahren bekannt – ohne dass es vorangeht.Es fehlt nicht am Geld, es hapert an Zuständigkeiten, an fehlenden Planungen und oftmals am politischen Willen.


Man braucht nicht die Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs zufordern, der tägliche Stau zeigt, wie sich das Auto selbst im Weg steht. Es muss zielgerichtet in Verbesserungen für ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr investiert werden, damit sie als Alternativen attraktiv werden.


Quelle:

1 unfallatlas.statistikportal.de/app/UnfalldatenDownload/Unfallorte2018_LinRef_csv.zip

2 unfallatlas.statistikportal.de/app/UnfalldatenDownload/Unfallorte2019_LinRef_csv.zip

3 unfallatlas.statistikportal.de/_opendata2021.html