Diskriminierung von Fahrrad-Infrastruktur

Kopfsteinpflaster für Fahrräder
Kopfsteinpflaster auf Velorouten

Im Gegensatz zu den politischen Beteuerungen wird in unserem Bezirk nicht in die Fahrrad-Infrastruktur investiert, sondern es werden Projekte für die Bequemlichkeit von Autoverkehr bevorzugt.

Hier ein Beispiel

Seit Jahrzehnten wartet die angeordnete Fahrrad-Infrastruktur auf Umsetzung, aber zuerst werden jeweils die Projekte durchgeführt, die den Autos nutzen. Für die Fahrräder seien anschließend nicht mehr genügende Ressourcen vorhanden, erklären uns alle Stadträte immer wieder. Im vorliegenden Beispiel fordert der ADFC Tempelhof, die Ingenieure zuerst für die Asphaltierung der Velorouten einzusetzen anstatt für die vorübergehende Verbesserung des Autoverkehrs.

Nebenroute NR3

Seit 2004 fordert der Senat von unserem Bezirk die Erstellung von Nebenrouten zu den vorher festgelegten Hauptrouten des Berliner Radroutennetzes. 2012 wurde schließlich mit viel ehrenamtlicher Arbeit das entsprechende Konzept vorgelegt und von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Hier ein kleiner Auszug:

“Blumenthalstr. Asphaltierung (Fahrgasse) nördlich und südlich vom Friedensplatz,

insgesamt ca. 420 m zuständig: SV / TiefBA”

Wie es fast allen Berliner Radfahrern bekannt ist, wurde diese und viele andere Maßnahmen noch immer nicht umgesetzt.

Asphalt für Autos

Ertüchtigung der Goltzstraße als Umleitungsstrecke

Im Bericht der Verwaltung für den Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt am 22.06.2020 wird angekündigt:

“Im Auftrag des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg von Berlin, Fachbereich Straßen ist die Ertüchtigung (Asphaltierung) der Goltzstraße zwischen Briesingstraße und Bahnhofstraße geplant. Die Maßnahme dient der Vorbereitung des bezirklichen Bauvorhabens zum Umbau der Bahnhofstraße, die das Bezirksamt in den darauffolgenden Jahren realisieren möchte. Für den geplanten Umbau der Bahnhofstraße zwischen Kirchhainer Damm und Steinstraße wird die Goltzstraße als Umleitungsstrecke benötigt. Zwischen Briesingstraße und Rehagener Straße erhält die Fahrbahn eine 5 m breite Asphaltbefestigung. Zwischen Rehagener Straße und Bahnhofstraße wird der dünne Asphaltbelag ausgetauscht. Die Straßenbaumaßnahme dient u.a. der Minimierung der Lärmbelästigung aus dem Kraftfahrzeugverkehr. Es ist geplant, die Maßnahme am 22.06.2020 mit der 1. Bauphase zwischen Briesingstraße und Kirchbachstraße zu beginnen. Um einen zügigen Baufortschritt zu ermöglichen, wird die Fahrbahn komplett gesperrt. Die Vollsperrung wird entsprechend dem Baufortschritt erweitert: in der 2. Bauphase ab 01.07.2020 bis Rehagener Straße und in der 3. Bauphase ab 13.07.2020 bis Bahnhofstraße.

Als Bauende ist der 14. August 2020 avisiert.”

Forderung des ADFC Tempelhof

Wir fordern, diese Verschleppungstechnik dadurch zu beenden, dass alle später angekündigten Projekte erst nach der Erstellung der Fahrrad-Infrastruktur ausgeführt werden.