Tram-Ausbau – Umbau der Leipziger Straße

M4 soll zum Potsdamer Platz fahren (statt Hackescher Markt)

BVG und Land planen die Tram-Verbindung vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz / Kulturforum. Dazu gehört der umfassende Umbau der Leipziger Straße im Sinne der Verkehrswende. Die aktuellen Vorplanungen betreffen die Abschnitte 1, 3 und 4. Bei der Öffentlichkeitsbeteiligung (26.02. bis 11.03.2020) hat sich auch der ADFC geäußert.

Bild: Berlin-bvg-sl-m4-bombardier-859260.jpg (Ausschnitt) Künftiges Ziel der M4: Potsdamer Platz – Autor: Kurt Rasmussen – Lizenz: Frei mit Namensnennung

Beim ADFC Berlin haben sich der AK Intermodalität, die Verkehrs-AG und die Stadtteilgruppe Mitte mit den am 25. Februar veröffentlichten Planungsunterlagen zur Straßenbahn in der Leipziger Straße befasst und ausführlich diskutiert.

Die geplante Strecke Alexanderplatz – Molkenmarkt – Leipziger Straße – Potsdamer Platz / Kulturforum

Wir freuen uns auf die Straßenbahn zum Potsdamer Platz.

Zu einzelnen Punkten beziehen wir uns auf die Online-Veröffentlichung und haben dazu folgende Positionen. (Folien- bzw. Seitenzahlen verweisen auf diese Präsentation.)

Allgemein

Der ADFC begrüßt, dass für die Planung der Strecke die durch das Mobilitätsgesetz festgelegten Konditionen berücksichtigt wurden.

Generell ist uns wichtig, dass es gute Sichtbeziehungen gibt. Das bedeutet, dass der Fahrradverkehr von Fußgängern wie auch von anderem Straßenverkehr gut wahrgenommen wird. Dies betrifft vor allem den Bereich der Arkaden auf der Nordseite der Leipziger Straße (Bauabschnitt 4) und den Bereich der östlich davon gelegenen Hoteltiefgarageneinfahrt.

Bauabschnitt 4 – Charlottenstraße bis Mall of Berlin

Für den Bereich der Engstelle westlich der Friedrichstraße werden in den Planungsunterlagen zwei gestaltungsorientierte Varianten vorgestellt. Nach einer genauen Abwägung bevorzugt der ADFC dort die Variante mit einer Führung des Radwegs (Folie auf S. 29/32) auf der Fahrbahn mit Trennung vom Kfz-Verkehr. Die andere Variante, mit Hochbordradweg, hat aus unserer Sicht den Nachteil, dass sie im Bereich Mall of Berlin direkt an den Arkaden vorbeiführt, mit schlechter Sicht für von dort kommende Fußgänger. Wichtig ist natürlich dennoch eine Sicherung vor illegalem Befahren der Radspur durch Kfz.

Für die Haltestellengestaltung im Bereich Leipziger/Friedrichstraße bevorzugt der ADFC die Variante mit breiterem Radstreifen (Folie S. 40). Pförtnerampeln auch für den Radverkehr vor den Haltestellen halten wir für akzeptabel. Gut wäre eine Freigabe für den Radverkehr einige Sekunden vor dem Autoverkehr, um besser in das Blickfeld der Autofahrer vor der Kreuzung mit der Friedrichstraße zu kommen.

Bauabschnitt 3 – Spittelmarkt bis Charlottenstraße

Für den östlichen (breiten) Bereich der Leipziger Straße stellt das Planungsbüro zwei Varianten vor: eine bestandsorientierte Varianten mit zwei Kfz-Fahrspuren für den Durchgangsverkehr und eine gestaltungsorientierte mit einer Kfz-Spur (und einer separaten Anwohnerstraße). Der ADFC bevorzugt klar die gestaltungsorientierte Variante (Folien S. 57, 59, 60, 61). Eine zweite Kfz-Spur in diesem Bereich würde nur zu Staus vor dem westlich anschließenden einspurigen Bereich führen. Ein Anlass für schmalere Radstreifen in diesem Bereich besteht aus unserer Sicht nicht.

Der geplante Stadtumbau weiter östlich (Grunerstraße, Mühlendamm, Gertraudenstraße) soll ja ebenfalls zu einer Verringerung des Kraftverkehrs führen. Deshalb passt auch beim Abschnitt 3 die Beschränkung auf eine Fahrspur je Richtung zusammen mit der schmaleren Gestaltung der Leipziger Straße im Abschnitt 4.

Soweit unsere Stellungnahme, wir wünschen dem Straßenbahnprojekt viel Erfolg.

Weitere Hinweise