Ride Of Silence

Ride Of Silence © ADFC Berlin / Carolina Mazza

Ride Of Silence 2020: Gedenken an getötete Radfahrende in Corona-Zeiten

Zum heutigen „Ride of Silence“-Aktionstag wird weltweit an getötete Radfahrende im Straßenverkehr erinnert und für mehr Verkehrssicherheit protestiert.

Aufgrund der derzeit geltenden eingeschränkten Corona-Demonstrationsbedingungen trägt der ADFC Berlin das Gedenken ins Netz. Unter dem Hashtag #RideOfSilence2020 teilen Menschen Fotos von brennenden Kerzen in den sozialen Medien. Eine kleine, vorab festgelegte Gruppe fährt auf dem Fahrrad eine Route entlang der Unfallorte aus den letzten Jahren.

„Heute gedenken wir mit einem digitalen Meer an brennenden Kerzen der getöteten Radfahrenden aus den letzten Jahren. Wir wollen Verkehrsunfälle nicht mehr hinnehmen als wären sie ein Schicksalsschlag. Vieles ist vermeidbar und zwar mit längst bekannten Maßnahmen. Senat und Bezirke müssen endlich die Vision Zero, das Ziel von null Verkehrstoten wirksam umsetzen und den Straßenraum sicher für alle neu aufteilen. Zum internationalen Ride of Silence-Aktionstag bringen wir unseren Protest ins Netz und fordern von der Politik, jetzt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Das heißt, endlich wirksame Maßnahmen gegen Abbiegeunfälle an Kreuzungen zu ergreifen, Radwege einzurichten und zu verbreitern und den Kfz-Verkehr zu verlangsamen und sicherer zu machen“, sagt Daniel Pepper, zuständig für Verkehrssicherheit im Vorstand des ADFC Berlin.

Laut Unfallstatistik der Polizei Berlin verzeichnete die Stadt im Jahr 2019 genau 147.306 Verkehrsunfälle. Die Zahl der Radunfälle nahm im vergangen Jahr von 7.971 auf 7.854 leicht ab. Bei 5.469 Radunfällen wurden Radfahrende verletzt, davon in 670 Fällen schwer und in sechs Fällen mit Todesfolge. Somit ging die Zahl der Verletzten im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, ist aber höher als in den vier Jahren zuvor. Besonders gefährdet sind nach wie vor Menschen zu Fuß und auf dem Fahrrad, zusammen bilden sie einen Anteil von 75 Prozent der Verkehrstoten. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind bereits sieben Radfahrende im Verkehr zu Tode gekommen.

„Hunderte schwerverletzte und mehrere tote Radfahrende in nur einem Jahr sprechen eine traurige Sprache. Der Verkehr in Berlin muss deutlich sicherer werden. Schuld ist eine Verkehrspolitik, die den motorisierten Verkehr statt den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Städte wie Olso und Helsinki machen es längst vor: Mehr Platz für Menschen zu Fuß und auf dem Rad macht den Verkehr für alle sicherer“, sagt Daniel Pepper.

In der ganzen Welt demonstrieren Radfahrende jährlich am dritten Mittwoch im Mai für mehr Sicherheit im Verkehr. Schweigend und in weißer oder heller Kleidung fahren die Demonstrierenden jene Orte der Stadt ab, an denen im vergangenen Jahr ein Mensch auf dem Fahrrad getötet wurde. In diesem Jahr findet das Gedenken in Berlin digital unter dem Hashtag #RideOfSilence2020 statt. Eine kleine Gruppe von Angehörigen und ADFC Berlin-Aktiven, die regelmäßig zum Gedenken Mahnwachen hält und die Geisterräder aufstellt, setzt auf dem Fahrrad ein Zeichen.

Hinweise für Redaktionen:

Medienvertreter sind herzlich eingeladen sich der kleinen Gruppe anzuschließen. Treffpunkt: 19 Uhr, Brandenburger Tor. Die Route ist in diesem Jahr rund 30 km lang und wird aufgrund der kleineren Gruppe in zügigerem Tempo gefahren.


https://berlin.adfc.de/artikel/ride-of-silence-2020-gedenken-an-getoetete-radfahrende-in-corona-zeiten

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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