Getöteter Radfahrer: Mahnwache und Geisterrad in Charlottenburg am 09.02.2020

Am 07.02.2020 starb ein Radfahrer, nachdem er von einem Pkw-Fahrer in Charlottenburg tödlich verletzt wurde. Mit einer Kundgebung gedenken ADFC Berlin e.V. und Changing Cities e.V. des Radfahrers.





Gedenkkundgebung und #VisionZero-Demo:

09.02.2020

16:00 Uhr

Savignyplatz, Berlin-Charlottenburg

(nahe S-Bhf. Savignyplatz)


Die Kundgebung und die #VisionZero-Fahrraddemonstration zum Roten Rathaus sind als Versammlung angemeldet. Die Demo endet gegen 18 Uhr mit einer Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus.

Mit der Demonstration fordert der ADFC Berlin, dass die Kantstraße endlich eine Radverkehrsanlage erhält, die den Vorgaben des Mobilitätsgesetzes entspricht.


Der genaue Unfallhergang ist noch ungeklärt, erste Infos liefert die Pressemeldung der Polizei Berlin.

Forderung: Sichere Radverkehrsanlagen an allen Hauptverkehrsstraßen

An allen Hauptverkehrsstraßen sind Radverkehrsanlagen gem. § 43 Mobilitätsgesetz zu errichten. In Berlin gibt es insgesamt ca. 1.600 km Hauptverkehrsstraßen. Einige haben bisher keinerlei Radinfrastruktur; die Kantstraße gehört dazu. Parallel zur Kantstraße gibt es auch keine adäquaten Ausweichrouten für Radfahrende.

“§ 43 Radverkehrsanlagen an oder auf Hauptverkehrsstraßen
(1) Auf oder an allen Hauptverkehrsstraßen sollen Radverkehrsanlagen mit erschütterungsarmem, gut befahrbarem Belag in sicherem Abstand zu parkenden Kraftfahrzeugen und ausreichender Breite eingerichtet werden. Diese sollen so gestaltet werden, dass sich Radfahrende sicher überholen können. Aus Sicherheitsgründen sollte sowohl auf gemeinsam geführte Geh- und Radwege als auch auf zur Nutzung durch den Radverkehr freigegebene Gehwege möglichst verzichtet werden. Bei Radwegen auf Gehwegniveau ist auf eine für alle klar erkennbare Trennung von Radweg und Gehweg zu achten.
(2) Im Sinne vorausschauender Planung ist die in Umsetzung der Planung zu erwartende Radverkehrsnutzung bei der Dimensionierung zu berücksichtigen. Die Radverkehrsanlagen sollen so gestaltet werden, dass unzulässiges Befahren und Halten durch Kraftfahrzeuge unterbleibt. Näheres wird im Radverkehrsplan und in den Vorgaben für die Radverkehrsplanung geregelt.”

Entwurf für das Radnetz




Polizeimeldung vom 08.02.2020 (geänderte Fassung)

„Radfahrer nach Unfall verstorben Polizeimeldung vom 08.02.2020 Charlottenburg-Wilmersdorf

Nr. 0336 Nach einem Unfall gestern Nachmittag in Charlottenburg ist ein Radfahrer seinen schweren Verletzungen erlegen. Nach bisherigen Erkenntnissen und Zeugenangaben soll ein 31-Jähriger gegen 14.45 Uhr mit hoher Geschwindigkeit mit einem BMW in der Kantstraße in Richtung Leibnizstraße unterwegs gewesen sein. Am Savignyplatz soll er dann mit dem Wagen einen im linken Fahrstreifen fahrenden Transporter rechts überholt haben, sei dabei ins Schlingern und dadurch auf die Busspur geraten. Er erfasste dabei von hinten den in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer. Der 64-Jährige prallte auf die Motorhaube des BMW und wurden dann auf die Fahrbahn geschleudert. Ein Notarzt und Sanitäter brachten ihn nach einer Reanimation in ein Krankenhaus, in dem er später verstarb. Die Kantstraße war zwischen Uhland- und Bleibtreustraße in Richtung Leibnizstraße bis etwa 20.30 Uhr gesperrt. Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 2 ermittelt.”


Getötete Radfahrende 2020
Es handelt sich um den 5. getöteten Radfahrenden im Jahr 2020.

#VisionZero-Fahrraddemonstration

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