Geisterrad an der Caprivibrücke
Am 19. November 2020 hat der ADFC ein weiteres Geisterrad aufgestellt, nachdem ein Radfahrer bei einem Verkehrsunfall gestorben ist.
Der 36-jährige Radfahrer war am 17. November auf der Caprivibrücke in Charlottenburg vom Geländewagen eines 18-Jährigen gerammt worden. Er stürzte auf die Fahrbahn und zog sich so schwere Verletzungen zu, dass er trotz Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort verstarb.
Mit einer Kundgebung und einer #VisionZero-Fahrraddemonstration gedachten Changing Cities e.V. und der ADFC Berlin e.V. des Radfahrers. Bei der Gedenkrede auf der Mahnwache, an der etwa 200 Personen teilnahmen, bemängelte Denis Petri (Changing Cities), dass Berlin trotz jahrelanger Pläne und Mobilitätsgesetz der #VisionZero nicht näher gekommen ist, weil der Schwerpunkt der Verkehrsplanung nach wie vor beim Autoverkehr liegt.
Die Mahnwache auf der Caprivibrücke
Das Geisterrad, das der ADFC im Rahmen der Mahnwache aufstellte, hatte er mit der #VisionZero-Fahrraddemonstration vom ADFC-Velokiez zum Unfallort gebracht. Auch diese Demonstration, an der 50 bis 70 Radfahrer:innen teilnahmen, sollte unterstreichen, dass die Verwaltung von Land und Bezirken die Verkehrsinfrastruktur noch stärker an der #VisionZero ausrichten muss – Ziel des Mobilitätsgesetzes ist, dass sich im Berliner Stadtgebiet keine Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden ereignen.
#VisionZero-Demonstration zum Unfallort
Ungeklärter Unfallhergang
Der Radfahrer fuhr gegen 19:40 Uhr auf der Caprivibrücke (Charlottenburg) in noch ungeklärter Fahrtrichtung. Gleichzeitig kam ein 18-jähriger Autofahrer mit seinem Geländewagen von der Wintersteinstraße auf die Brücke in Richtung Sömmeringstraße. Dabei stieß er mit dem Radfahrer zusammen, der dadurch auf die Fahrbahn geschleudert wurde. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der 36-Jährige noch am Unfallort.
Polizeibericht „Radfahrer bei Verkehrsunfall tödlich verletzt“