#VisionZero-Demo und Mahnwache 07.02.2021 – Jahrestag des tödlichen Unfalls am Savignyplatz

Vor einem Jahr – am 07.02.2020 – starb B. W. im Alter von 64 Jahren nach einem Verkehrsunfall am Savignyplatz (Charlottenburg). Er war gegen 14:45 Uhr als Radfahrer auf der Busspur in Richtung Halensee unterwegs. Zu dieser Zeit kam von hinten mit hoher Geschwindigkeit ein 31-Jähriger mit seinem BMW; er wollte einen links fahrenden Transporter auf der mittleren Spur überholen, kam aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit ins Schleudern und erfasste dabei den Radfahrer. Dieser erlitt lebensgefährliche Verletzungen, an denen er im Krankenhaus verstarb.

Mit einer #VisionZero-Fahrraddemonstration und einer Mahnwache gedenkt der ADFC Berlin des ersten Todestages von B. W. und fordert mehr Verkehrssicherheit.


Gedenk-#VisionZero-Fahrraddemonstration
Termin: So 07.02.2021 ab 15:00 Uhr
Start: Savignyplatz (Nordseite der Kantstraße)

Fahrraddemonstration bis Theodor-Heuss-Platz, zurück über Kantstraße bis Hardenbergstraße

Abschlusskundgebung am Unfallort Savignyplatz


Die #VisionZero-Fahrraddemonstration und die Kundgebung sind als Versammlung angemeldet; es gelten ein Hygienekonzept und entsprechende Auflagen (vor allem Mund-Nase-Bedeckung und Mindestabstand während der gesamten Veranstaltung, auch während der Fahrt).


#VisionZero-Fahrraddemonstration

Download der Route (gpx)
Hygieneschutzkonzept (PDF)


Als eigentliche Unfallursache ist die überhöhte Geschwindigkeit des Pkw-Fahrers anzusehen. Unabhängig davon wurde nach dem Unfall verstärkt kritisiert, dass es an der Kantstraße keinerlei Verkehrsführung für Radfahrende gab – im Widerspruch zum Mobilitätsgesetz, das sichere Radverkehrsanlagen an allen Hauptverkehrsstraßen fordert.

Bereits mit der Demonstration nach der Mahnwache am 09.02.2020 forderte der ADFC Berlin, dass die Kantstraße endlich eine Radverkehrsanlage erhält, die den Vorgaben des Mobilitätsgesetzes entspricht. Diese Forderung wurde anschließend durch wöchentliche Demonstrationen von ADFC und Changing Cities immer stärker vorgetragen. Andere Bezirke zeigten, dass mit Pop-Up-Bike-Lanes auch schnelle Lösungen für den Radverkehr mehr Sicherheit bringen können. Aber erst nach langem Zögern folgte der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und richtete entlang der Kantstraße provisorische Radstreifen ein.

Nach wie vor gibt es Probleme mit den Radstreifen an der Kantstraße, z. B. Unklarheiten über die sichere Führung oder Missachtung durch Kraftfahrer:innen. Außerdem scheint das Bezirksamt auch an anderen Stellen die Sicherheit von Radfahrer:innen (und Fußgänger:innen) nicht ausreichend zu berücksichtigen.

Der ADFC vertritt deshalb mit dieser Fahrraddemonstration und der Gedenkkundgebung mehrere Ziele:
  • Erinnerung an den ersten Todestag von B. W.
  • allgemein ein Zeichen für mehr Verkehrssicherheit
  • Durchsetzung der sog. #VisionZero, die im Mobilitätsgesetz des Landes Berlin als Ziel festgeschrieben ist

Fotos: ADFC Berlin

Polizeimeldung „Radfahrer nach Unfall verstorben“

Aufruf des ADFC zur Mahnwache und Geisterrad-Aufstellung am 09.02.2020

Unfallbericht für die Unfallkommission (PDF; erstellt 10.02.2020, geändert am 20.06.2020)

Getötete Radfahrende 2020
Bei dem Radfahrer handelte es sich um den 5. von insgesamt 19 getöteten Radfahrenden im Jahr 2020.